19 Jan 2021
Ferialjob trotz Corona-Krise – Spendenwerbung und Mitgliedergewinnung in Zeiten der Pandemie
Allen Herausforderungen des vergangenen Jahres zum Trotz hat sich eines gezeigt: der Ferialjob als FundraiserIn scheint krisenfest. Im Jahr 2020 waren wieder tausende junger Menschen als Fundraiser und Fundraiserinnen für wichtige Hilfsorganisationen im Einsatz. Warum das auch während der Pandemie so gut geklappt hat, werden wir in den folgenden Zeilen näher beleuchten.
Mitgliederwerbung in Zeiten der Pandemie
Wie alle Bereiche war auch die Face-to-Face-Spendenwerbung mit dem ersten Lockdown auf unbestimmte Zeit auf Eis gelegt. Davon waren sowohl die Haustürkampagnen als auch die Straßenkampagnen betroffen. Bemerkenswert war, was dann passierte: der Großteil aller Fundraising-Agenturen und viele namhafte Hilfsorganisationen haben die Zeit genutzt, um im konstruktiven Dialog ein gemeinsames Sicherheitskonzept für die Zeit danach zu erarbeiten.
Als besonders hilfreich erwiesen sich hierbei die Qualitätsinitiativen in Deutschland (QISH) und Österreich (QIF). Die Kober GmbH, so wie die meisten großen Fundraising-Agenturen, hat schon vor der Corona-Krise den regelmäßigen Austausch mit gemeinnützigen Organisationen gepflegt.
Faceshield (und ab Herbst auch Maske) gehörten 2020 zur Standardausrüstung. So auch bei der Mitgliederwerbung für das DRK Ludwigsburg.
Sicherheit im Ferialjob
Neben der ständigen Verbesserung der Qualität bei der Gewinnung von SpenderInnen, ging es uns im ersten Lockdown um die Vorbereitung der Wiederaufnahme der Werbeaktionen und die Sicherheit im Ferialjob. Gemeinsam mit den Mitgliedern der Qualitätsinitiativen in Deutschland (QISH) und Österreich (QIF) haben wir Sicherheitskonzepte ausgearbeitet. Mitte Mai war es dann soweit, wir konnten die erste Kampagne wieder aufnehmen. Österreich legte vor, Deutschland folgte nur wenige Zeit später. Der Fundraising Verband Austria begleitete den Restart mit einer Presserklärung.
Kerninhalte des Werbestart
- Ein Sicherheitskonzept, um Ansteckungen zu vermeiden.
- Die Wichtigkeit der Spendenwerbung für gemeinnützige Organisationen – speziell in Krisenzeiten.
Faceshields und/oder Masken, Abstand, Desinfektionssprays für Tablets nach der Unterschrift der SpenderInnen usw. – all das gehört mittlerweile zum Standard in vielen Lebensbereichen. Wir waren in den letzten Monaten unermüdlich darum bemüht, dass all unsere Fundraiser und FundraiserInnen die Qualitätsstandards einhalten.
Mit Abstand vor der Haustür. Mobile Teppiche helfen dabei, den Sicherheitsabstand einzuhalten.
Spendenwerbung in Krisenzeiten
Muss man wirklich ausgerechnet in einer Pandemie von Haus zu Haus gehen, um Mitgliedschaften zu gewinnen? Müssen Menschen auf öffentlichen Plätzen angesprochen werden? Kann man damit nicht bis nach der Pandemie warten? Die Antwort im zweiten Jahr der Pandemie fällt genauso deutlich aus wie am Beginn: Nein, man kann damit nicht warten. Und man sollte damit auch nicht warten.
Fundraising mit Abstand. Das Kober-Werbeteam für das BRK Dillingen im Sommer 2020. An den Haustüren wird spätestens bei der Unterschrift auch noch die Maske aufgesetzt.
Gerade in Krisenzeiten ist die Arbeit von gemeinnützigen Organisationen wichtiger denn je. Nehmen wir etwa die Partnerorganisationen der Kober GmbH in Deutschland. Die beiden größten Blaulichtorganisationen, das Rote Kreuz und der Malteser Hilfsdienst, sind seit Beginn der Pandemie im Dauereinsatz. Langfristige SpenderInnen machen das Budget planbar. Damit werden wichtige Projekt realisiert.
Spendenwerbung wichtiger denn je
„[…]ohne die Unterstützung der vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer in der Nachbarschaftshilfe, bei der Betreuung von Bedürftigen, Risikogruppen und Menschen in Not oder auch beim Aufbau von Corona-Teststationen wäre unsere Gesellschaft wesentlich ärmer. Was wir hier seit Jahresanfang erlebt haben, ist ein großer Akt der Solidarität“, wird die Präsidentin des DRK, Gerda Hasselfeltd, in einer DRK-Presseaussendung vom 5. Dezember 2020 zitiert.
Letztlich ist es die Tätigkeit des gemeinnützigen Sektors, die das beste Argument für eine Spendenwerbung liefert. Für viele Organisationen sind es vor allem die Dauerspenden, die jedes Jahr in unzähligen persönlichen Gesprächen von jungen FundraiserInnen gewonnen werden und somit den Rückhalt der Spendeneinnahmen bilden.
Ferialjobs in Zeiten der Pandemie
Alle uns bekannten Organisationen und Agenturen im Face-to-Face-Fundraising haben ihre Arbeit wieder aufgenommen. Im Übrigen nicht nur in Deutschland und Österreich, sondern in allen Ländern der Welt, in denen diese Art der Spendenwerbung verbreitet ist.
Bei der Kober GmbH waren in der vergangenen Saison mehr als 500 SchülerInnen und Studierende (und damit in etwa gleich viel, wie in den Jahren davor) tätig und konnten zahlreiche Mitgliedschaften für das Rote Kreuz, den Malteser Hilfsdienst und die Roten Nasen Clowndoctors gewinnen.
Hohe Akzeptanz in der Bevölkerung und positive Erfahrungen an der Haustür
Bei allen durchgeführten Kampagnen ist eines aufgefallen: Die Quote an negativen Rückmeldungen tendierte gegen Null. Im Gegenteil. Viele FundraiserInnen berichteten, dass sie bei einigen BürgerInnen eine höhere Spendenbereitschaft feststellen konnten.
Werner ist bereits seit dem Jahr 2015 als Fundraiser und Teamleiter für die Kober GmbH tätig. Im Interview für die Mitarbeiterzeitung „Kober News“, wurde er gefragt, ob es auch positive Auswirkungen durch die Pandemie gegeben hat.
„Wir hatten durch Corona ein Pro-Argument mehr und die Leute haben die Arbeit des Roten Kreuzes zu schätzen gewusst. Selbst eine Pandemie stoppt die Mitgliederwerbung nicht, sogar beim Lockdown light im November war kein negativer Einfluss zu merken, sondern eher ein positiver.“
Werner ist seit 2015 als Fundraiser und war in der Saison 2020 bis in den Winter hinein unterwegs.
Auch wenn derzeit noch alles etwas anders ist als gewohnt, freuen wir uns bei der Kober GmbH bereits auf das Werbejahr 2021. Bewerbungen für die aktuelle Saison werden bereits angenommen, ab Februar starten die ersten Kampagnen.
Du hast noch keinen Ferialjob? Dann bewirb dich jetzt über unser Bewerbungsformular auf deinferialjob.at. Eine Mitarbeit ist grundsätzlich das ganze Jahr über möglich.
Weiterführende Artikel
Keine Zeit für den Ferialjob und trotzdem Geld verdienen? So geht's!Keine Zeit für den Ferialjob und trotzdem Geld verdienen? Klingt komisch, funktioniert aber! Wie ich in meinem zweiten Arbeitsjahr trotz wenig Zeit von den vielen Vorteilen profitieren könnte erzähle ich euch im Blog.
Weiter lesen
Wie der Fundraising Verband Österreich in einer Pressemitteilung verlautbaren ließ, werden in Österreich für das Jahr 2021 rund 2.500 Stellen im Bereich Face-to-Face-Fundraising gesucht.
Weiter lesen